Stichel

Steinzeitliche Sammlung Eickelkamp

Stichel

Über den Stichel

Ähnlich wie bei den Bohrern ist der aktive Teil eines Stichels häufig sehr klein und überschreitet den Milimeterbereich äußerst selten. Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass Stichel vielfach ohne jegliche Retuschierung hergestellt werden, dies gilt vor allem für die dihedralen Stücke, die die Hauptmenge der Abu Tartur Stichel ausmachen.

Nicht jede scharfe Kante auf einer Klinge, einer Lamelle oder einem Abschlag darf als Stichel angesprochen werden. Wie Jacques Tixier definiert, muss ein Stichel um typologisch als solcher zu gelten, mindestens einen Stichelabschlag aufweisen.

Die Technik, mit welcher der Stichelabschlag von dem tragenden Werkstück entfernt wird, bezeichnet man mit „coup de burin“ (wörtlich übersetzt – Meißelschlag). Der französische Begriff ist allerdings international geläufig.

Als Stichelabschlag (chute de burin) dürfen nur Abtrennungen vom Werkzeug bezeichnet werden, die einwandfrei später von Lamelle, Klinge oder Abschlag entfernt wurden und nicht etwa zur Vorbereitung des geplanten Werkstücks gedient haben.

Capsien Stichel

Tixier unterscheidet in seiner „Typologie de l’Epipaleolithique du Maghreb“ drei Hauptgruppen von Sticheln.

  • 1.) Dihedrale Stichel
  • 2.) Stichel auf Stumpfungen
  • 3.) Stichel auf rückengestumpften Klingen
  • 4.) Einige Stücke meiner maghrebinischen Sammlung werden auf den Tafeln S1, S2 und S5 vorgestellt. ( Hinweis: 1.) Y – 1 = Nr. des Tableaus der Sammlung)