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Ein Vergleich ägyptischer Bewehrungen mit solchen der Gesamtsahara
Zunächst war es wohl der geworfene Stein, dann der aus dem Stock entwickelte Speer, welche dem Menschen als Fernwaffen dienten. Es folgten wahrscheinlich einfach zusammengesetzte Geräte wie Schleuder und Bola, die ihrerseits nach und nach durch den technisch anspruchsvollen Bogen und die ebenfalls aus mehreren verschiedenen Werkstoffen hergestellten Pfeile abgelöst wurden. Bis in historische Zeiten hielten sich jedoch Schleuder und Bola wie es durch die balearischen Leichtbewaffneten im punischen Heer für erstere und durch südamerikanische Rinderhirten für letztere belegt ist.
Von der prähistorischen Waffe: Pfeil und Bogen, sind die Hauptkomponenten unbekannt. Der Bogen ist zwar auf Felsbildern in unterschiedlichen Formen dargestellt, jedoch bleiben genaue Abmessungen, Art des Holzes und der Sehne im Dunkel. Das gleiche gilt für die Schäfte und Verbindungselemente der Pfeile. Lediglich die aus Stein gefertigten Bewehrungen sind in großer Anzahl über die gesamte Sahara verteilt und versetzen immer wieder den Finder durch ihre Formenvielfalt und feine, oft kunstvolle Bearbeitung in Erstaunen.
Wie durch Funde belegt, existierten ebenfalls Spitzen aus Knochen, sie sind jedoch seltener da wegen der geringeren Härte des Materials die Zerstörung durch exogene Kräfte schneller voranschreitet und wohl auch durch die Tatsache, dass dem Stein, falls in genügender Menge und guter Qualität vorhanden, der Vorzug gegeben wurde. Knochenspitzen werden im weiteren Verlauf vernachlässigt.
Obwohl technische Daten, die Bögen und Schäfte betreffend, fehlen, kann doch angenommen werden, dass zunächst die Ausführung der Waffe einfach war, da sie am Anfang einer Entwicklung steht. Als sicher kann eine bedeutend größere Reichweite und eine höhere Zielgenauigkeit als sie beim Speer, auch mit Wurfholz, gegeben sind, gelten Vergleiche oder gar Berechnungen an Hand von antiken und mittelalterlichen Waffen sind, da spekulativ, auszuschließen. Experimente allerdings mit verschiedenen Bogentypen, die sich an den Darstellungen auf Felsbildern orientieren und die Nutzung der möglichen Holzarten, Fasern, Sehnen und Kleber könnten hilfreich sein.
Der enorme Formenreichtum der Pfeilspitzen, wie er aus Westafrika, dem Maghreb und neuerdings auch aus der Ostsahara bekannt ist, lässt auf eine ebenfalls große Variationsbreite bei den Schäften und auch bei den Bögen schließen. Wie schon der Übergang vom Epipaläolithikum zum Neolithikum in der Sahara fließend gewesen ist, so erscheint es wahrscheinlich, dass in einer entwicklungsgeschichtlichen Akzelerationsphase, wie es die Jungsteinzeit darstellt, eine kontinuirliche Verbesserung und Anpassung an die sich verändernden Lebensbedingungen stattgefunden hat. Werkzeuge und damit auch die Pfeilspitzen haben sich stetig verändert und Werkzeugtypologien, die über Jahrhunderte gleich geblieben sind, dürften in diesem Kontext nicht existieren. Eine Ausnahme bilden teilweise die sehr frühen neolithischen Kulturen. Eine glatte Abgrenzung wie in Europa zwischen Mesolithikum und Neolithikum ist in der Sahara nicht erkennbar.
Die ältesten Vorlagen für Pfeilspitzen stammen aus dem ausgehenden Paläolithikum. Allerdings sind Aterienspitzen normalerweise zu schwer und zu groß, um als Bewehrungen dienen zu können, außerdem lassen sich die meist plumpen Stiele nicht besonders gut an einem Pfeilschaft anbringen (Siehe Tafel T1). Einige Exemplare endpaläolithischer Herkunft haben allerdings Abmessungen, die den möglichen Gebrauch als Pfeilbewehrungen nahe legen. Auch die beidseitig flächenretuschierten mehr oder weniger gerundeten Blattspitzen, südöstlich von Gafsa in Tunesien gefunden, stammen aus einer spätpaläolithischen Kultur, möglicherweise ebenfalls aus dem Arterien, sie wären als Pfeilspitzenbewehrung geeignet (Siehe Tafel T 6, 11 – 16).
Weitere frühe Vorlagen stammen aus dem Epipaläolithikum und sind bei J. Tixier aufgelistet. Die Dreieckspitzen finden Vorläufer in Bou – Saada – Spitzen und in den Columnata – Spitzen (Tixier 108 und 11). Aus den spitzen Lamellen mit abgerundeter Basis (Tixier 109) können sich die Blattspitzen weiterentwickelt haben (Siehe Tafel T 6, 1 – 3 und 8 – 10). Die Ounanspitze (Siehe Tafeln Ä 32 – 33), anfänglich wohl als Bohrer benutzt, zumal solche mit gebogenem Stiel, kommt als direkte Vorläuferin der Stielspitzen in Frage.
Auch Trapeze (Tixier 87) und Dreiecke (Tixier 92) entwickeln im Laufe der Zeit regelrechte Stiele und können somit ebenfalls als Vorläufer der Stielspitze aber auch als ursprüngliche Querschneider zählen (Siehe Tafel Ä 24, 1 und 32 und Tafel Ä 25, 3 und 13). Bevor die aus einem einzigen Stück bestehenden Spitzen auftauchen, dürften die frühesten Bewehrungen aus mehreren kombinierten Mikrolithen bestanden haben. Vor allem langschmale Dreiecke (Tix 95, Tix 97) wären bestens geeignet.
Pfeilspitzen werden im Folgenden auch Pfeilspitzen genannt ob es sich nun um spitze, gerundete, stumpfe oder querschneidige Artefakte handelt. Es wird also nicht vom Wort her definiert sondern von seiner bildhaften Bedeutung wie es im Deutschen in Wendungen wie Spitzensportler, Angriffsspitze, Spitzenreiter usw. zum Ausdruck gebracht wird.
Die Vorstellung der Pfeilspitzen erfolgt nach dem von H.J. Hugot in der algerischen Sahara ausgearbeitetem Klassifizierungssystem, da dieses eine glückliche Synthese aus möglichst genauer Einteilung und Abgrenzung einerseits und praktischer Anwendbarkeit, auch im Feld, andererseits darstellt. Es wären andere, genauere, um nicht zu sagen wissenschaftlichere Methoden denkbar, diese würden jedoch hochkompliziert sein und da es sich bei jeder Pfeilspitze um ein Unikat handelt und nicht um ein normiertes Produkt, wäre letztlich eine exakte Typologie, die sämtlichen Aspekten Rechnung trägt, zwar theoretisch machbar aber in der Praxis unbrauchbar. Hinzu kommt, dass riesige Flächen des Sahararaums abseits der großen Achsen noch nicht einmal grob auf neolithische Siedlungsreste untersucht worden sind. Es gilt daher zunächst Fakten zu sammeln anstatt ein neues System auf zu wenig, nicht repräsentativem Material aufzubauen. Bis dahin wäre Hugots Weg eine praktische Lösung.
Hugot unterteilt wie folgt in neun Familien, die hier durch einen Großbuchstaben gekennzeichnet sind.
Die Familien sind unterteilt in Gruppen, die durch Zahlen gekennzeichnet sind. Zum Beispiel sind die Dreiecksspitzen von A1 bis A26 durchnummeriert, die Familie B von B1 bis B3, die Blattspitzen von C1 bis C9 usw.
In der tabellarischen Übersicht ergibt sich folgendes Bild :
Somit sind 97 verschiedene Pfeilspitzenformen durch die Typologie definiert. Das System ist flexibel, neue Gruppen, die sich von schon bekannten in wichtigen Aspekten unterscheiden, vornehmlich in der Silhouette und in der Bearbeitungstechnik, können jederzeit hinzugefügt werden.
Eine Kritik der Typologie Hugots könnte schon bei den Dreiecksspitzen ansetzen. Warum, muss gefragt werden, ist eine Dreiecksspitze mit konkaver Basis der großen Familie A zuzurechnen während eine mit konvexer Basis eine eigene Familie, nämlich B, bildet. Das ganze System ist aufgebaut auf der äußeren Form, der Silhouette der Artefakte jedoch mit der nicht ganz logischen Ausnahme der Familie H, welche durch ihre Oberflächenbearbeitung definiert wird. Viele weitere Argumente könnten angeführt werden z.B. würde die Familie E, die rhombischen Pfeilspitzen, in den Blattspitzen, Familie C, aufgehen können, asymmetrisch ausgebildete Stielspitzen könnten unter D geführt werden, die schneidenden Geschosse der Familien F und G könnten eine Einheit bilden usw. Alle diese Kritikpunkte sind nebensächlich gegenüber der Notwendigkeit ein relativ einfaches, überschaubares und nicht zu rigides Klassifizierungssystem allgemein anwenden zu können. Einige Wissenschaftler haben die Vorteile erkannt und nutzen diese. Es seien genannt J. Tixier (Adrar Bous III Niger), R. Vernet (Mauretanien), A. Smith – Brown (Kiffian, Niger ), W. Schuck (Libyen und Tschad), G. Aumassip (Bas Sahara, Algerien) und viele andere mehr.
Um zu einer exakteren und umfassenderen Klassifizierung zu gelangen, müssten unter anderem folgende Eigenschaften der Pfeilspitzen aufgeführt und beschrieben werden.
1.) Rohmaterial
Diese Liste könnte fast endlos fortgesetzt werden. Für sämtliche Gesteine müsste außerdem die äußere Form des Rohmaterials wie plattig, knollig, massig usw. geklärt werden.
2.) Vorprodukte
3.) Silhouettenfamilien
4.) Oberflächen – und Randmodifizierungen
Hier ergeben sich über zwanzig Möglichkeiten.
5.) Länge (mm)
6.) Verhältnis von Breite zu Länge
7.) Dicke (mm)
8.) Gewicht (g)
9.) Linienführung der äußeren Begrenzungen
Um die Linienführung korrekt beschreiben zu können, müsste der Körper der Pfeilspitze in mindestens drei horizontale Zonen und in zwei vertikale Zonen eingeteilt werden. Die so entstandenen sechs Abschnitte würden dann als geradlinig, konkav, konvex, gleichmäßig gewellt, ungleichmäßig gewellt, gezackt usw. beschrieben werden. Die Anzahl der Kombinationsmöglichkeiten ist schier endlos. Speziell für Stielspitzen und gekehlte Dreieckspitzen sind weitere Angaben notwendig. (Siehe 11., 12. und 13.)
10.) Modifikationen der Randlinien
11.) Ausführung des Stiels bei D – Spitzen
Das Verhältnis der Stielbreite zur Gesamtbreite.
Die Form des Stiels. Es gibt rund 30 Haupttypen von Stielen.
12.) Form der Schwingen bei D – Spitzen
Die bei Weitem nicht vollständige Auflistung von Kriterien, z.B. fehlen die verschiedenen Kehlenformen bei Dreieckspitzen, zeigt die Schwierigkeit auf, Unikate in ein Schema zu pressen.
Wie viel einfacher ist es mit den 97 algerischen Typen Hugots, die bislang für die Gesamtsahara auf 188 erhöht worden sind, zu arbeiten. Die vorgeschlagene neue Zusammenstellung der Pfeilspitzenfamilien und Gruppen sieht wie folgt aus :
Nach wie vor besteht die Möglichkeit die Flexibilität des Systems zu nutzen und weitere Gruppen oder eventuell auch Familien hinzuzufügen.
Eine Kurzbeschreibung, die auf Unterschiede zum Mustertyp hinweist, ist auf jeden Fall notwendig. Ebenso sind Werkstoff, Vorprodukt, Bearbeitungstechnik und Messdaten anzugeben. Vergleiche zu anderen Fundstellen lassen sich auf diese Weise leicht ziehen. Hierzu dient auch die von Hugot benutzte statistische Auswertung der Pfeilspitzentypen eines jeden Fundplatzes. Dazu werden aus den neun Familien vier Indizes auf folgende Art gebildet.
Die Familie I, welche die atypischen Spitzen umfasst, wird ausgeklammert. Die polierten Bewehrungen der hinzugefügten Familie P werden ebenfalls ausgeschlossen.
Beispiel :
Statistische Aussagen müssen, sollen sie der Wahrheit nahe kommen, zahlenmäßige Gegebenheiten methodisch zusammenfassen. Dabei ist die Aussage umso genauer, je größer die Menge der erfassten Gegebenheiten ist.
Vergleichende Aussagen über Pfeilspitzen haben ebenfalls den Vorteil der Solidität, wenn sie sich auf hohe Stückzahlen stützen können. Mit einem oder zwei Dutzend Exemplaren hier und einer Handvoll dort wird eine seriöse Beurteilung auch mit modernsten Methoden und großem Aufwand kaum möglich sein, auch wenn Referenzen in großer Zahl, die ihrerseits aber ebenfalls an dem Nachteil der numerischen Insuffizienz leiden, angeführt werden können.
Die ehrwürdigen Methoden des Monsieur Hugot und auch die Ergebnisse der Arbeiten archäologisch wenig vorgebildeter Männer, vielfach waren es Soldaten wie der Oberst Thiriet oder Lehrer wie J. Tixier, um nur diese zu nennen, sind auf die Basis der großen Zahl gestellt. Bei allen Fehlern, welche das unwissenschaftliche Absammeln beinhalten mag, die große Zahl ist vorhanden und damit kann statistisch gearbeitet werden. Dank vieler dieser Amateure kennen wir heute mehr über Mengen und Formen der Pfeilspitzen sowie die Lage der Fundstellen der maghrebinischen und westlichen Sahara.
Im Weiteren werden einige Fundstellen verschiedener Sahararegionen, auf welchen Pfeilspitzen auftreten, qualitativ und quantitativ ausgewertet und mit den Bewehrungen aus der ägyptischen Sahara, welcher das Hauptaugenmerk dieser Arbeit gilt, verglichen. Soweit es sich um bisher nicht publizierte Artefakte handelt, werden diese vorgestellt, viele Stücke mit Hilfe von Zeichnungen und Kurzbeschreibungen.
Zur Sahara ist zu sagen, dass sie bis auf einen schmalen Küstenstreifen und das Atlasgebirge den gesamten Norden des afrikanischen Kontinents prägt. Sie ist weltweit die größte Wüste und erstreckt sich über 5000 km vom atlantischen Ozean im Westen bis zum Roten Meer im Osten. Die Nord – Süd Ausdehnung beträgt im Mittel rund 2000 km, sie reicht im Süden bis an den Sahel, die Küste oder den Strand des Sandmeeres, welches zwischen dem 15. und 17. Breitengrad in weniger menschenfeindliche Gefilde übergeht. Die zentrale Ost – Westachse wird durch den Wendekreis des Krebses, 23°27’, gebildet. Die Sahara umfasst Teile der Maghrebstaaten Marokko, Algerien und Tunesien, weiter gehören Libyen, Ägypten, der Sudan, der Tschad, Niger, Mali, Mauretanien und Westsahara, das ehemalige Rio d´Oro, zu den Saharaländern.
Allen Teilen der Sahara ist die extreme Trockenheit des Klimas gemeinsam, außerhalb einiger hochgelegener Gunsträume und der Oasen sind heute Ackerbau und intensive Viehhaltung nicht möglich. Sandflächen und Dünen bilden nicht die einzigen Oberflächenstrukturen, Gebirge wie der Hoggar, der Air, der Tibesti, der Gilf Khebir und andere sind ebenso vorhanden wie Geröllflächen und Schichtstufen.
Ich habe 16 Jahre in der Sahara gelebt, auch während der Sommermonate, und weiß ihre unaufdringliche Schönheit zu schätzen. Sie ist gefährlich und verzeiht nur selten Fehler, dem jedoch, der Geduld aufbringt und sich an ihre Spielregeln hält, gibt sie reichlich. Die flirrende Fata Morgana mit ihren wasserreichen Seen und verzauberten Objekten, der Nachthimmel und die unwahrscheinlich großen und bunten Sternschnuppen zu gewissen Jahreszeiten, die elementare Wucht der Sand- und Staubstürme, die Sonnenscheibe, die ihr Antlitz in einem tiefen Brunnen spiegelt und die Nacktheit der Landschaft, die dem Aufmerksamen sowohl die bildenden inneren Kräfte der Erde als auch die zerstörerische Gewalt von Wind und Wasser offenbart, sind einige ihrer Gaben.
Doch wichtiger ist, die Sahara gibt innere Ruhe und Bescheidenheit und sie regt zum Nachdenken an. Sie ist, wie die Araber sagen, der Garten Allahs, aus dem alles Überflüssige entfernt wurde. Nicht umsonst sind einige der großen Religionen, alte und weniger alte, in der Wüste entstanden. Mag man mir ein wenig Schwärmerei verzeihen, alte Wüstenfahrer werden Verständnis dafür aufbringen.
Nachdem der geographische Kontext der zu behandelnden Pfeilspitzen, also die Gesamtsahara mit Teilen der genannten Wüstenstaaten, festgelegt ist, bleibt noch der zeitliche Rahmen zu definieren. Dieses kann in einem kurzen Satz festgelegt werden. Es ist die steinzeitliche Siedlungsphase des Holozän. Wie schon weiter oben angedeutet beginnt im Spätpaläolithikum eine Entwicklung von geringvoluminösen Artefakten, die durchaus als Pfeilspitzen hätten genutzt werden können. Vor allem das Aterien brachte kleine gestielte und blattförmige Exemplare hervor.
Das saharische Epipaläolithikum ist schwer zu fassen und in seiner Gesamtheit noch nicht genügend untersucht. Ein frühes Datum des nordafrikanischen Capsiens ist in Ain Mistcheyia (Algerien) mit 9800 BP gemessen worden. Andere Fundstellen sind wesentlich jünger, so liegt das Mellalien der Bas- Sahara zwischen 8680 und 8600 BP und das älteste neolithische Vorkommen, El Hadjar demantelé ist nach G. Aumassip mit 8050 BP älter als viele Capsien Fundstellen wie z.B. Bortal Fakher oder Guentis.
R. Vernet stellt das Epipaläolithikum und den Beginn des Neolithikums in Mauretanien in den Zeitraum von 9500 BP bis 7000 BP wobei das einzige frühe Datum holozäner, menschlicher Besiedlung in der Region um Zouerate bei 9120 BP liegt. Aus dem äußersten Südwesten Marokkos liegen zwei Daten von 9450 BP und 8100 BP vor.
Feuchtperioden sind auch ab 9500 BP für Mali in Ine Sakane nachgewiesen. Einzelne Oberflächenfunde sowie Gräber lassen auf eine frühe Anwesenheit des Menschen schließen. Eine intensive Besiedlung folgt aber erst um 6590 + - 320 BP. Die frühesten Daten für eine Nutzung der Seebecken in der Region von Hassi el Abiod liegen bei 6970 + - 130 BP obwohl auch hier Niederschläge in der Größenordnung von 300 bis 600 mm Mitte des 9. Jahrtausends angenommen werden können.
Mit 9550 + - 100 BP wurden für Temet Site 1 im Norden des Air - Gebirges in der Republik Niger und mit 9350 + - 110 BP für Ti - n - Torha, Two Caves im Acacus – Gebirge in Libyen ebenfalls frühe holozäne Werte für die zentrale Sahara gemessen.
Das älteste Zeugnis holozäner Präsenz des Menschen in der Ostsahara dürfte eine Feuerstelle westlich von Abu Ballas mit 10000 + - 225 BP sein (Gabriel 1986). Nabta Playa und Bir Kisheiba weisen eine ganze Serie von Daten über 9000 BP auf, wobei die älteste Probe mit 9820 + - 380 BP (Connor 1984) angegeben wird. F. Wendorf et alii teilen die steinzeitliche holozäne Phase folgendermaßen auf :
M. Mc Donald hat ihre Masara - Gruppe in den Dakhla Oasen auf rund 9000 BP datiert. W. Schön publizierte einen Wert von 9370 BP für den Wadi el Akhdar im Gilf Khebir, weitere frühe Daten sind aus Siwa (Close) und Farafra (Alessie) bekannt.
In Abu Tartur hat der Fundplatz 0002/84 ein Alter von 9120 BP und in der „Roten Wüste“ wurde von H.J. Pachur und H.P. Röper ein Herdplatz auf 9260 BP datiert.
Die Übertragung der oben genannten Daten auf eine geographische Karte der Sahara ergibt das erstaunliche Bild einer nahezu gleichzeitigen Besiedlung des gesamten Raumes, einschließlich des Zentrums mit Temet, Tagalagal und Ti - n - Torha. Erstaunlich ist ferner, dass ältere Daten südlich des heutigen Wüstengebiets noch nicht gefunden wurden, obgleich es logisch anmuten könnte, die Bevölkerung vom Südsudan bis zum Senegal sei mit Fortschreiten der Klimaverbesserung langsam von Süden nach Norden nachgerückt.
Ein ähnliches Rätsel gibt die eventuelle Migration von Norden, der Mittelmeerküste und dem Atlasgebirge, nach Süden oder von Osten, dem Niltal, nach Westen, auf. Es existieren zwar einige Theorien, die sich gegenseitig widersprechen und die eigentlich nur Teilgebiete der Sahara und nie den Gesamtraum betreffen, eine wissenschaftlich haltbare Erklärung zum Ablauf der holozänen Besiedlung der Sahara ist noch nicht gefunden und dürfte in Zukunft weiterhin ein interessantes Forschungsgebiet bleiben.
Da die Form der Pfeilspitzen, bei aller Vielfalt, außer durch das Rohmaterial hauptsächlich durch die Funktion bestimmt wird, ist es nicht weiter erstaunlich ähnliche bis identische Silhouetten im gesamten Sahararaum zu finden.
Dennoch hat jede Region ihre Besonderheiten, so fällt bei den Sammlungen aus der algerischen Sahara, die H.J. Hugot zur Verfügung gestanden haben, die Menge und der Formenreichtum der A-Spitzen auf. Der geringe Anteil an kantenretuschierten Stücken auf Klingen- und Lamellenfragmenten ist ebenfalls typisch, obwohl geeignetes Gestein vorhanden war. Die Fundstellen westlich von Anou Araren in der Republik Niger sind reich an den Typen A 25 und A 26 und weisen verschwindend wenige H-Spitzen auf. Das hier gefundene und verarbeitete Rohmaterial erlaubt keine Herstellung von Klingen und Lamellen. Ägypten, insbesondere das Fayum, Merimde und Abu Tartur, liefert große Dreieckspitzen der Gruppen A 2, A 13, A 25, A 26, A 27 und A 28. Außerdem stellen Blattspitzen im Gegensatz zu anderen Gegenden häufig den Hauptteil der Geschoss – Spitzen. Dieses ist beispielsweise der Fall in Abu Tartur. Auch spezielle Sonderformen wie die Tilemsi – Spitzen aus Mali oder die D-Spitzen mit winzigen Schäftungsdornen, die nur bedingt als Stiele angesprochen werden können, aus dem Westen Mauretaniens, zeigen lokale Entwicklungen auf.
Im Folgenden werden die mir aus der Literatur oder aus eigener Anschauung bekannten Formen vorgestellt wobei der Rahmen immer die Klassifikation Hugots bleibt. Die Familien bleiben die gleichen, die Nummerierung der Gruppen wird respektiert. Gruppen, die in Algerien nicht gefunden wurden, werden hinzugefügt.
Die Erstellung von Typologien für neolithische Fundstellen mit hohem Anteil von bifazial bearbeiteten Artefakten.
Einheitliche Typologien der lithischen Artefakte sind für einen Vergleich von Fundkomplexen wünschenswert.
Bei Fundplätzen epipaläolithischer Prägung mit randretuschierten Werkzeugen ist die Anwendung der „Typologie de l‘epipaleolithique du Maghreb“ von Tixier ein ausgezeichneter Wegweiser.
Treten bei jüngeren Vorkommen vermehrt rand- oder flächenretuschierte Pfeilspitzen auf, ist Tixier nicht mehr zuständig, da er außer den typischen epipaläolithischen Werkzeugen lediglich Ounanspitzen und einige Vorstufen zu Bewehrungen beschreibt.
Hier kann auf H.J. Hugots „Essai sur les armatures de pointes de fléches du Sahara“ zurückgegriffen werden. Da Hugots Aufstellung mit wenigen Ausnahmen lediglich Pfeilspitzen aus Algerien behandelt, wird eine Erweiterung vorgeschlagen, welche die Bewehrungen der übrigen Saharagebiete berücksichtigt, um als Ergebnis eine „Pfeilspitzentypologie der Sahara“ zu erhalten.
Bei der Fundstelle 1005/83 mit einem Alter von 6420±60 BP (before present = vor heute) kann die Kombination von Tixier und Hugot beispielhaft angewand werden. Rund 40% der lithischen Artefakte lassen sich nach Tixier klassieren. 43% des Gesamtinventars sind Bewehrungen und werden nach der erweiterten Typologie von Hugot eingeordnet.
Die restlichen 17%, zum überwiegenden Teil große bifazial retuschierte Werkzeuge, können problemlos in ein einfaches Schema gebracht werden.
1. kantenretuschierte Stücke
2. geschliffene Stücke
3. bifazial bearbeitete Stücke
Die Kombination Tixier - erweiterter Hugot sowie die Aufschlüsselung der von der Kombination nicht erfassten Stücke wurde in Abu Tartur entwickelt und erstmals angewand. Positiv ist zu bewerten, dass Archäologen das vom Autor dieses Berichts entwickelte System anwenden, unverständlich aber auch bezeichnend ist jedoch das Verschweigen des Quellen.
Typenbeschreibung
A. Dreieckspitzen mit gerader, konkaver oder modifizierter Basis.
Diese Pfeilspitzen sind Dreiecke oder sie sind aus Dreiecken entwickelt worden. Die Ränder können geradlinig, konkav oder konvex verlaufen, sie können zusätzlich Zähnungen oder Kerben aufweisen. Die Basis kann geradlinig oder konkav gestaltet sein, sie kann ebenfalls eine zentrale Kehle aufweisen. Die Schwingen können auf vielfältige Art und Weise durch Kerben, Abschrägungen und Ausstülpungen modifiziert worden sein.
B. Dreieckspitzen mit konkaver Basis.
Diese Pfeilspitzen bestehen aus Dreiecken oder sind aus Dreieckformen entwickelt worden. Die Ränder können geradlinig, konkav oder konvex verlaufen, sie können Zähnungen oder Kerben aufweisen. Die Basis ist immer konvex.
C. Blattspitzen.
Diese Pfeilspitzen werden durch zwei sich schneidende gekrümmte Linien bestimmt. In den häufigsten Fällen sind diese Linien symmetrisch und konvex. Aber auch konkave und geradlinige Abschnitte können vorkommen. Blattspitzen sind entweder an beiden Enden zugespitzt oder das distale Ende ist zugespitzt und das proximale gerundet. Asymmetrische Formen sind ebenfalls bekannt. Die Ränder können Zähnungen, Kerben und Ausstülpungen aufweisen.
D. Stielspitzen.
Zu diesen Pfeilspitzen zählen sämtliche flächenretuschierte Bewehrungen, die in der Mitte der Basis einen Stiel, gleich welcher Form, aufweisen und die nach Gewicht und Größe keine Speerspitzen sind. Die Ränder können geradlinig, konkav oder konvex verlaufen, sie können Zähnungen, Kerben oder Ausstülpungen aufweisen.
E. Rhombische Pfeilspitzen
Die Pfeilspitzen dieser Familie sind rautenförmig oder haben eine Silhouette, die aus der Raute entwickelt wurde.
F. Querschneider
Das Prinzip der Querschneider ist beim Aufprall oberflächennahe Wunden zu schneiden, um so die Beute durch Blutverlust zu schwächen. Das gleiche gilt aber auch für breite Pfeilspitzen der Familien A und D.
Erst die schlanken Spitzen haben die Möglichkeit tiefer einzudringen, vorausgesetzt die Bögen ermöglichen eine hohe Geschwindigkeit der Pfeile. Die hier behandelten Querschneider sind nicht flächenretuschiert, die Modifikationen beschränken sich auf Kantenretuschen und in seltenen Fällen auf eine weitergehende Bearbeitung der Stiele bei langgezogenen Dreiecks- und Trapezformen.
Der aktive Bereich dieser Bewehrungen ist die nicht modifizierte Schneide von Lamellen, Klingen oder anderen scharfrandigen Vorprodukten. Bei wenigen Exemplaren werden Kerben oder Nachschärfungen angetroffen.
Sämtliche sonstigen Partien der Querschneider können durch Kantenretuschen geformt sein. Querschneider mit Flächenretuschen werden unter den atypischen Pfeilspitzen der Familie I behandelt.
G. Pfeilspitzen mit abgerundeter Schneide.
Die Pfeilspitzen dieser Familie umfassen sämtliche Bewehrungen, deren aktiver Bereich abgerundet ist.
H. Pfeilspitzen auf unbearbeiteten Vorprodukten.
Diese Familie umfasst sämtliche möglichen Formen mit Ausnahme der schneidenden Bewehrungen. Vorprodukte können Lamellen, Klingen dünnplattige Stücke und Thermoscherben sein. Lediglich die Silhouette der Pfeilspitzen ist, meistens durch steile Kantenretuschen, herausgearbeitet. Zusätzliche Retuschen sind selten, sie betreffen vorwiegend distales und proximales Ende.
I. Atypische Pfeilspitzen.
Sämtliche Pfeilspitzen, die nicht in andere Familien eingepasst werden können, werden unter den atypischen Bewehrungen zusammengefasst.
Diese sind Dreiecke oder sie sind aus Dreiecken entwickelt worden. Die Ränder können geradlinig, konkav oder konvex verlaufen, sie können zusätzlich Zähnungen oder Kerben aufweisen. Die Basis kann geradlinig oder konkav gestaltet sein, sie kann ebenfalls eine zentrale Kehle oder aber mehrere Kerben aufweisen.
Gruppe A 1
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Beschreibung : Perfektes Dreieck mit mehr oder weniger geradlinigen Rändern und einer ebensolchen Basis. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
-
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Meniet N’Bibi
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Algerien
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H.J. Hugo
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Gruppe A 2
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Beschreibung : Dreieckspitze mit mehr oder weniger geradlinigen Rändern und einer geradlinigen Basis. In der Mitte dieser Basis ist eine Aushöhlung, eine sogenannte Kehle angebracht. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
11
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Kharga K05, K015
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Ägypten
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(7170)
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G. Caton-Thompson (Großspitzen)
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Gruppe A 3
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Beschreibung : Dreieckspitze mit mehr oder weniger geradlinigen Rändern und geradliniger Basis. Wie bei A2 ist in der Mitte der Basis eine Kehle ausgekerbt. Zwischen dieser zentralen Kehle und den Rändern ist jeweils eine weitere, kleinere Kehle ausgespart. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
7
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Aoulef
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Algerien
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H.J. Hugot et al.
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Gruppe A 4
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Beschreibung : Dreieckspitze mit mehr oder weniger geradlinigen Rändern. Die Basis weist im zentralen Bereich eine Kehle auf. Zusätzlich ist von den proximalen Randenden auf der Höhe des Kehlentiefsten jeweils eine Kerbe angebracht. Es entsteht der Eindruck einer Spitze mit zwei gedrungenen und gerundeten Stielen oder Stümpfen, auf jeder Seite der zentralen Kehle einer. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
29
|
Aoulef
|
Algerien
|
H.J. Hugot et al.
|
Gruppe A 5
| ||||
Beschreibung : Gleiche Bewehrung wie A4 aber die stehengebliebenen Stümpfe links und rechts der Kehle sind ihrerseits mit jeweils einer weniger tiefen Kehle, parallel zur Achse der Hauptkehle, ausgestattet. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
5
|
Aoulef
|
Algerien
|
H.J. Hugot et al.
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Gruppe A 6
| ||||
Beschreibung : Wie A3 aber die Schwingenenden sind verkürzt. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
1
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Fort Flatters
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Algerien
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H.J. Hugot, Strahlheim
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Gruppe A 7
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Beschreibung : Dreieckspitze mit geradliniger Basis und mehr oder weniger geradlinigen Rändern. Ein symmetrisches Kerbenpaar ist im unteren Drittel der Ränder ausgespart. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
113
|
Aoulef
|
Algerien
|
H.J. Hugot et al.
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Gruppe A 8
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Beschreibung : Wie A7 aber mit zusätzlicher zentraler Kehle. Die Schwingenenden sind vom proximalen Kerbenrand abgeschrägt in der Weise, dass der kleinere Teil des Schwingenrandes parallel zum gegenüberliegenden größeren, distalen Abschnitt des Randes verläuft. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
1
|
Aoulef
|
Algerien
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4320-3920 | H.J. Hugot et al.
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Gruppe A 9
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Beschreibung : Wie A8 aber dadurch, dass die distalen Randpartien in ihrer Breite verringert wurden, stehen die Schwingen unterhalb der Kerben vor und wirken wie angesetzt. Die Kehle ist dreieckig ausgestaltet. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
4
|
Aoulef
|
Algerien
|
H.J. Hugot et al.
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Gruppe A 10
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Beschreibung : Dreieckspitze mit mehr oder weniger geradlinigen Rändern und geradliniger Basis. Die Ränder sind mit einem Kerbenpaar, Die Basis mit einer zentralen Kehle versehen. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
64
|
Aoulef
|
Algerien
|
|
H.J. Hugot et al.
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Gruppe A 11
| ||||
Beschreibung : Wie A10 aber die Randabschnitte zwischen distalem Ende und Kerbe sowie zwischen Kerbe und Basis verlaufen nicht geradlinig sondern konkav. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
45
|
Aoulef
|
Algerien
|
H.J. Hugot et al.
|
Gruppe A 12
| ||||
Beschreibung : Wie A10 aber die Anzahl der symmetrischen Kerbenpaare kann zwei, drei oder vier betragen. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
46
|
Aoulef
|
Algerien
|
|
H.J. Hugo
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Gruppe A 13
| ||||
Beschreibung : Wie A2 aber die Basis steht nicht rechtwinklig auf der Längsachse sondern verläuft von der Kehle spitzwinklig zu den Rändern, mit welchen stumpfe Winkel gebildet werden. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
5
|
Aoulef
|
Algerien
|
|
H.J. Hugot et al.
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Gruppe A 14
| ||||
Beschreibung : Dreieckspitze mit mehr oder weniger geradlinigen Rändern und einer konkav geformten Basis. Kleine Schwingen sind radial von der Basis zum Rand angesetzt. Die obere Schwingenbegrenzung steht rechtwinkelig zur Längsachse der Bewehrung. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
5
|
Aoulef
|
Algerien
|
H.J. Hugot et al.
|
Gruppe A 15
| ||||
Beschreibung : Ähnlich wie A13, jedoch ist die Basis nicht gekehlt sondern konkav ausgestaltet. Die Ränder verlaufen ebenfalls konkav. Rand und proximale Schwingenbegrenzung bilden einen rechten Winkel. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
6
|
Aoulef
|
Algerien
|
|
H.J. Hugot et al.
|
Gruppe A 16
| ||||
Beschreibung : Wie A2 aber die Ränder sind vollständig gezähnt. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
13
|
Aoulef
|
Algerien
|
|
H.J. Hugot et al.
|
Gruppe A 17
| ||||
Beschreibung : Dreieckspitze mit mehr oder weniger geradlinigen Rändern. Die Basis wird durch zwei in einem spitzen Winkel von den Rändern ausgehenden, geraden Linien gebildet, die in der Höhe der Längsachse in einem stumpfen Winkel zusammenstoßen. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
18
|
Aoulef
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Algerien
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H.J. Hugot et al.
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Gruppe A 18
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Beschreibung : Wie A17 aber die Basis wird durch eine konkave Linie gebildet. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
418
|
Aoulef
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Algerien
|
|
H.J. Hugot et al.
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Gruppe A 19
| ||||
Beschreibung : Wie A17 aber an der Basis im Schnittpunkt der beiden schrägen Linien, die die Basis bilden, ist zusätzlich eine Kehle ausgespart. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
194
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Aoulef
|
Algerien
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H.J. Hugo
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Gruppe A 20
| ||||
Beschreibung : Wie A19 aber zusätzlich sind die Ränder mit einem symmetrisch angeordnetem Kerbenpaar versehen. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
257
|
Aoulef
|
Algerien
|
|
H.J. Hugot et al.
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Gruppe A 21
| ||||
Beschreibung : Wie A20 aber an Stelle eines Kerbenpaares sind die Ränder mit zwei Kerbenpaaren versehen. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
217
|
Aoulef
|
Algerien
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H.J. Hugot et al.
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Gruppe A 22
| ||||
Beschreibung : Wie 21 aber die Anzahl der Kerbenpaare ist größer als zwei, so dass bei einigen Exemplaren der Eindruck einer Zähnung entsteht. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
177
|
Aoulef
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Algerien
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H.J. Hugot et al.
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Gruppe A 23
| ||||
Beschreibung : Dreieckspitze mit meist konkaver, seltener auch mit geradliniger Basis und geradlinigen Rändern. Die Breite ist messbar größer als die Länge (Höhe). | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
185
|
Aoulef
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Algerien
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H.J. Hugot et al.
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Gruppe A 24
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Beschreibung : Aus einem Lamellenbruchstück hergestellte Bewehrung mit zentraler Kehle an der geradlinigen Basis. Das distale Ende wird durch zwei schräge Linien gebildet. Das mediale und proximale Randstück verläuft parallel zur Längsachse.
| ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
1
|
Aoulef
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Algerien
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H.J. Hugot et al.
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Gruppe A 25
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Beschreibung : Diese Bewehrung wird zu den Dreieckspitzen gerechnet. Die proximalen Randabschnitte sind bis zur zentralen Kehle hin gerundet. Die Kehle kann, wie bei den Spitzflügelgeschossen aus dem Fayum, sehr tief sein. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
12
|
Aoulef
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Algerien
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H.J. Hugot et al.
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Gruppe A 26
| ||||
Beschreibung : Wie A25 aber die Ränder sind gezähnt. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
19
|
Aoulef
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Algerien
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H.J. Hugot et al.
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Gruppe A 27
| ||||
Beschreibung : Wie A2 aber die Basis wird nicht durch eine gerade Linie gebildet sondern die Schwingen sind rechtwinklig zu den Rändern angeordnet. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
|
Fayum
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Ägypten
|
6391-5010
|
G. Caton-Thompson
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Gruppe A 28
| ||||
Beschreibung : Wie A2 aber die Ränder sind konvex gestaltet und die Schwingen sind gerundet. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
|
Fayum
|
Ägypten
|
6391-5010
|
G. Caton-Thompson
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Gruppe A 29
| ||||
Beschreibung : Wie A27 aber die Ränder verlaufen in konkavokonvexen Linien. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
1
|
Abu Tartur 1026/82 | Ägypten | S. Eickelkamp (einzigartige Großspitze)
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Gruppe A 30
| ||||
Beschreibung : Wie A2 aber die Ränder verlaufen in konkaven Linien. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
1
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Erg Iguidi
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Algerien
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H.J. Hugot (von diesem unter A2 abgelegt)
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Gruppe A 31
| ||||
Beschreibung : Wie A2 aber das distale Ende ist stumpf, es besteht aus natürlichem Kortex | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
1
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Abu Tartur (1023) | Ägypten | ~6500 | S. Eickelkamp, G. Ulbrich (AT 006) |
Gruppe A 32
| ||||
Beschreibung : Dreieckspitze mit konkaver Basis und konvexen Rändern. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
1
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Ouargla
|
Algerien
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R.P. Huguenot, H.J. Hugo
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Gruppe A 33
| ||||
Beschreibung : Symmetrische Dreieckspitze mit gerader Basis und mit geradlinigen, mit kompletter Zähnung versehenen Rändern. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
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Tilemsital Fazies K
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Mali
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3960-3310 | J. Gaussen, M. Gaussen
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Gruppe A 34
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Beschreibung : Wie A17 aber die Ränder sind gezähnt. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
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Tilemsital Fazies B
|
Mali
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J. Gaussen, M. Gaussen
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Gruppe A 35
| ||||
Beschreibung : Symmetrische Dreieckspitze mit mehr oder weniger geraden Rändern und einer geradlinigen Basis. Die Ränder weisen drei Kerbenpaare auf. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
Tilemsital Fazies K | Mali | J. Gaussen, M. Gaussen |
Gruppe A 36
| ||||
Beschreibung : Wie A35 aber die Ränder weisen nur zwei Kerbenpaare auf. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
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Tilemsital Fazies K | Mali | J. Gaussen, M. Gaussen Fig. 78-3 |
Gruppe A 37
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Beschreibung : Wie A33 aber die Basis ist konkav ausgestaltet. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
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Tilemsital Fazies A
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Mali
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3960-3310
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J. Gaussen, M. Gaussen
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Gruppe A 38
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Beschreibung : Wie A34 aber an Stelle der Zähnung sind an den Rändern drei Kerbenpaare angebracht. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
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Tilemsital Fazies A
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Mali
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3960-3310
|
J. Gaussen, M. Gaussen
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Gruppe A 39
| ||||
Beschreibung : Dreieckspitze mit mehr oder weniger geradlinigen Rändern und einer konkaven Basis. Die Ränder sind mit zwei Kerbenpaare versehen. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
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Tilemsital Fazies A | Mali | 3960-3310 | J. Gaussen, M. Gaussen |
Gruppe A 40
| ||||
Beschreibung : Wie A38 aber die Ränder weisen nur ein Kerbenpaar auf. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
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Tilemsital Fazies A | Mali | J. Gaussen, M. Gaussen |
Gruppe A 41
| ||||
Beschreibung : Dreieckspitze mit konkavokonvexen Rändern und einer konkaven Basis. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
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Tilemsital Fazies A | Mali | J. Gaussen, M. Gaussen |
Gruppe A 42
| ||||
Beschreibung : Wie A18 aber die Ränder weisen ein Kerbenpaar auf. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
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Tilemsital Fazies A | Mali | J. Gaussen, M. Gaussen |
Gruppe A 43
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Beschreibung : Wie A18 aber die Ränder weisen jeweils zwei Ausstülpungen auf. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
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Tilemsital Fazies A | Mali | J. Gaussen, M. Gaussen |
Gruppe A 44
| ||||
Beschreibung : Dreieckspitze mit geradlinigen Rändern. Die Basis ist zusammengesetzt aus einer zentralen Kehle, die sich zu den Rändern hin öffnet und jeweils einer konkaven Linie, welche die Verbindung zum Rand herstellt. Einige Schmetterlingsarten haben ähnliche Flügelspitzen. | ||||
N | Fundplatz | Land | Alter BP | Anmerkung |
2
|
Aoulef
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Algerien
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H.J. Hugot Fig. 43 (als A5 deklariert)
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Wenn davon ausgegangen wird, dass die hier beschriebene Anzahl von typologisch definierten Bewehrungen, wie in der Tabelle aufgelistet, bei 29.512 Stücken liegt, so kann diese Zahl als Basis für folgende Hypothese dienen:
Anzahl der erfassten Pfeilspitzen nach afrikanischen Ländern
Tabelle
29.512 Pfeilspitzen oder aufgerundet 30.000 Exemplare aus der mir bekannten Literatur oder durch direkte Beobachtung bearbeitet sind hier aufgelistet. Diese Menge könnte mit dem Faktor 1,5 multipliziert werden, um die typenmäßig nicht identifizierbaren Stücke aus der zur Verfügung stehenden Literatur zu berücksichtigen. Dies würde die Menge der Pfeilspitzen auf 45.000 Stücke erhöhen.
Obwohl mir die gesamte Bibliothek des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln zur Verfügung gestanden hat, könnte eine ebenso große Menge an Veröffentlichungen, auch solche jüngeren Datums existieren, welche nicht in der Bibliothek geführt werden. Das könnte die mögliche Menge an wissenschaftlich zugänglichen Pfeilspitzen auf 90.000 Stücke anwachsen lassen.
Seit über hundert Jahren werden in der Sahara Artefakte gesucht, wobei die Personengruppe der nicht wissenschaftlichen Interessierten bei weitem die größte gewesen sein dürfte. Resultierend aus diesen Umständen bleibt eine riesige Menge an Artefakten, vor allem Pfeilspitzen, verschwunden, verstaubt in irgendwelchen Schubläden und Vitrinen und bleibt für eine Bearbeitung unerreichbar.
Die spekulative Annahme geht dahin, dass die Anzahl dieser verlorenen Exemplare mindestens so groß ist, wie die der zugänglichen Spitzen. Das erhöht die Pfeilspitzenmenge auf 180.000 bis 200.000 Stücke.
Die Menge der ägyptischen Artefakte und damit auch die der Bewehrungen ließe sich durch intensives, gezieltes Suchen leicht vervielfältigen.
Ein Blick auf die Fundstellenverteilung auf dem Abu Tartur Plateau macht klar, dass weiter im Westen und Nordosten sowie auch nach Norden, ins Innere des Plateaus, Fundstellen zu erwarten sind. Auch die südlich von Abu Tartur gelegene Schichtstufe im nubischen Sandstein auf der Linie Kharga-Eastpans hat höchstwahrscheinlich während der Klimaoptima Siedler angezogen.
Ebenfalls der Niger, ein Land welches mir wie Ägypten aus lanjähriger Anwesenheit bekannt ist, birgt noch unbekannte Siedlungsplätze, vor allem am Westrand des Aïr Gebirges auf der Achse Agades-Anou-Araren-Arlit.
Die geringen Mengen, der in der Tabelle aufgeführten Bewehrungen aus Tunesien, Tschad, Libyen, Marokko, Sudan und West Sahara lassen ebenfalls darauf schließen, dass erstens nur ein geringer Teil der vorhandenen Pfeilspitzen hier erfasst worden ist und zweitens, dass noch viele Stücke auf ihre Entdeckung warten.
Es dürfte nicht zu hoch gegriffen sein eine verborgene, noch nicht entdeckte Anzahl an Pfeilspitzen anzunehmen, die der Menge an bisher aufgefundenen gleicht oder diese übertrifft. Die Gesamtmenge der Saharaspitzen würde nach dieser Hypothese bei 400.000 bis 500.000 Exemplaren liegen.
Es gab eine Zeit da fast jeder seriöse Wissenschaftler, der sich mit der Prähistorie der Wüstengebiete Algeriens, Nigers und Malis beschäftigte, es für möglich hielt wenn nicht gar für erwiesen erachtete, dass Ägypten am Anfang vieler kultureller Erscheinungen und so auch der Formgebung von Pfeilspitzen und der Herstellung und dem Gebrauch von Keramik stand.
Bekannteste und größte Fundstelle war zu der Zeit das von G. Caton-Thompson erforschte Fayum. Die relativ junge Erscheinung des Fayum A ist charakterisiert durch große A25 Spitzen mit extrem ausgehöhlten zentralen Kehlen. Das Alter dieser Bewehrungen liegt zwischen 6.391 Jahren BP (Wendorf) und 5.010 Jahren BP (Kozlowski und Ginter). Eine spezielle, in diesem Fall sehr seltene Pfeilspitze, die D31, wird ebenfalls zu Vergleichen herangezogen. Sie soll, so wird postuliert, von Palestina zunächst nach Haua Fteah in Libyen gelangt sein und von dort in andere Saharagebiete. Die Schicht IV der Höhle von Haua Fteah weist ein Alter von ~ 5.500 Jahren BP auf, darin wurde besagte Spitze gefunden. Das Alter der Urschicht von Merimde, welche ebenfalls eine D31 Spitze führt, ist schon älter und wird auf ~ 5.900 Jahren datiert. Weitere D31 Spitzen sind aus Dakhla aus den Bashendischichten mit C14 Daten zwischen 6.360 - 6.280 BP bekannt. Djara 90/1 weist eine Spitze mit einer Datierung zwischen 6.786 und 6.448 BP und Djara 98/20 eine weitere zwischen 6.430 und 6.365 BP auf.
Abu Tartur hat drei D31 Spitzen hervorgebracht von denen zwei auf 6.420 BP (1005/83) datiert worden sind.
Nachdem heute das Alter dank der C14-Analysen gemessen werden kann, was im Fall der D31 Spitze aus Libyen noch nicht der Fall gewesen war, wird die Richtung der kulturellen Beeinflussung gerne umgekehrt indem argumentiert wird, die Fundstellen der Gebirge in der zentralen Sahara seien älter und somit auch Ursprung der Neuerungen in der Pfeilspitzenentwicklung und ebenfalls in der Entwicklung von Keramik.
Um diese Art der Argumentation zu überwinden sollten zunächst Fakten von beiden Seiten der unsichtbaren Grenze, welche die Sahara in ehemalige französische und nichtfranzösische Gebiete trennt, gesammelt und ausgewertet werden (Das libysche Akakusgebirge bildet in diesem Kontext eine Ausnahme).
Nützlich könnte hier ein Auszug der von F. Jesse zusammengestellten Liste der C14 Daten mit Wavy-Line-Keramik ausgestatteten Fundplätze in Nordafrika sein.
Wie die Auflistung auf der nächsten Seite zeigt, liegen die Keramik Datierungen aus Nordost Afrika und die der Gebiege der südlichen Zentralsahara dicht beisammen. Sämtliche in Frage kommenden Fundstellen aus Niger, Algerien und Ägypten führen neben Wavy-Line-Keramik auch Pfeilspitzen. Diese sind meistens ursprüngliche Typen der randretuschierten Familien H und F. Tagalagal und besonders Temet können im Hinblick auf Bewehrungen als Ausreißer bezeichnet werden, da hier neben Ounanspitzen schon moderne flächenretuschierte Exemplare wie A25, A32, A30, C5 und C7 auftreten, die erst sehr viel später in den Typologien anderer Fundstellen gefunden werden können. Eine gewisse Parallele bietet in Abu Tartur der auf 9.120± 40 BP datierte Fundplatz 0002/84, welcher einige wenige flächig oder teilweise flächig retuschierte Spitzen der Familien C und D aufweist und außer den für diesen Fundplatz typischen trapezförmigen Querschneidern der Familie F auch zwei Ounanspitzen. Keramik wurde auf der dem Wind ausgesetzten Oberfläche nicht beobachtet.