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Das riesige Land im Herzen der Sahara erstreckt sich über ca. 1.200.000 Quadratkilometer, wovon 1.000.000 Quadratkilometer wüsten- oder wüstenähnlichen Charakter haben. Besonders diese Gebiete sind für den vorliegenden Bericht von Bedeutung. | Das riesige Land im Herzen der Sahara erstreckt sich über ca. 1.200.000 Quadratkilometer, wovon 1.000.000 Quadratkilometer wüsten- oder wüstenähnlichen Charakter haben. Besonders diese Gebiete sind für den vorliegenden Bericht von Bedeutung. | ||
Obwohl prähistorische Spuren fast überall im Lande gefunden werden können, kommen Konzentrationen, besonders der neolithischen Fundstellen, in zwei Zonen vor. Zunächst in der Ténéré Wüste von den Osthängen des Air Gebirges im Westen bis nach Bilma und Djado an ihrer östlichen Begrenzung. | Obwohl prähistorische Spuren fast überall im Lande gefunden werden können, kommen Konzentrationen, besonders der neolithischen Fundstellen, in zwei Zonen vor. Zunächst in der Ténéré Wüste von den Osthängen des Air Gebirges im Westen bis nach Bilma und Djado an ihrer östlichen Begrenzung. | ||
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+ | Abb.: Wüste in Niger | ||
Weiterhin in dem Gebiet, welches von den Westhängen des Air Gebirges und den Südhängen des algerischen Hoggars, den Wadis folgend, bis zur Grenze nach Mali reicht. Das Tal des Azaouak mit seinen Zuflüssen ist besonders im direkten Vorland des Airs wenig erforscht. So konnten den bekannten neolithischen Vorkommen wie In- Guezzam, Arlit, Taferjit und Tamaya Mellet in den Jahren von 1978 bis 1981 drei neue größere Konzentrationen und einige kleinere Fundstellen hinzugefügt werden. | Weiterhin in dem Gebiet, welches von den Westhängen des Air Gebirges und den Südhängen des algerischen Hoggars, den Wadis folgend, bis zur Grenze nach Mali reicht. Das Tal des Azaouak mit seinen Zuflüssen ist besonders im direkten Vorland des Airs wenig erforscht. So konnten den bekannten neolithischen Vorkommen wie In- Guezzam, Arlit, Taferjit und Tamaya Mellet in den Jahren von 1978 bis 1981 drei neue größere Konzentrationen und einige kleinere Fundstellen hinzugefügt werden. |
Die Republik Niger verdankt ihren Namen dem Fluss in ihrem Südwesten, an seinem Ufern liegt die Hauptstadt Niamey. Niger leitet sich nicht vom lateinischen „niger“ (schwarz) ab sondern, wie der griechische Geograph Ptolemaius schreibt, von der arabischen Bezeichnung Wadi Ghir.
Das riesige Land im Herzen der Sahara erstreckt sich über ca. 1.200.000 Quadratkilometer, wovon 1.000.000 Quadratkilometer wüsten- oder wüstenähnlichen Charakter haben. Besonders diese Gebiete sind für den vorliegenden Bericht von Bedeutung. Obwohl prähistorische Spuren fast überall im Lande gefunden werden können, kommen Konzentrationen, besonders der neolithischen Fundstellen, in zwei Zonen vor. Zunächst in der Ténéré Wüste von den Osthängen des Air Gebirges im Westen bis nach Bilma und Djado an ihrer östlichen Begrenzung.
Abb.: Wüste in Niger
Weiterhin in dem Gebiet, welches von den Westhängen des Air Gebirges und den Südhängen des algerischen Hoggars, den Wadis folgend, bis zur Grenze nach Mali reicht. Das Tal des Azaouak mit seinen Zuflüssen ist besonders im direkten Vorland des Airs wenig erforscht. So konnten den bekannten neolithischen Vorkommen wie In- Guezzam, Arlit, Taferjit und Tamaya Mellet in den Jahren von 1978 bis 1981 drei neue größere Konzentrationen und einige kleinere Fundstellen hinzugefügt werden. In diesem Zeitraum hatte der Verfasser mit seinen Mitarbeitern den Kohletagebau von Anou- Araren, rund 50 Km nördlich von Agadez gelegen, aufgebaut und mitsamt dem angeschlossenen Kraftwerk zur Produktion gebracht.
Da die Aufgabe sehr arbeitsintensiv war und die klimatischen Bedingungen als extrem eingestuft werden können, die durchschnittlichen Höchsttemperaturen von März bis Oktober liegen laut Michelinkarte 153 bei über 40°C, die mittleren Tiefsttemperaturen liegen im gleichen Zeitraum bei über 22°C, war die Freizeit, die für archäologische Exploration genutzt werden konnte, stark eingeschränkt. Wenn es trotzdem möglich war bedeutende prähistorische Vorkommen zu entdecken, müssen bei gründlicher Erforschung durch professionelle Kräfte sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht noch bessere Erfolge erzielt werden können. Ähnlich wie in Abu Tartur, Ägypten, zeigt die Lageskizze Fig.1 die Positionen der Fundstellen, welche gefahrlos mit einem Einzelfahrzeug angesteuert werden können, da die Entfernungen zur Asphaltstraße immer so gering gehalten wurden, dass sie zur Not auch zu Fuß erreichbar gewesen wäre.
Die Fundstellendichte weist auf das archäologische Potential des Westrandes des Airgebirges hin. Obwohl dieser Bericht sich mit Pfeilspitzen befasst, sollen die drei größeren Vorkommen hier kurz vorgestellt werden, um so Vergleiche mit schon bekannten Fundstellen ziehen zu können.
Abb.: Karte Sonichar Cité
Lfd. Nr. | Typ | Tafel | Fundplatz |
1 | A 1 | N 1-6 | Tintabesguin |
2 | A 2 | N 2-2 | Afara |
3 | A 13 | N 5-14 | Cory de Noel |
4 | A 16 | N 6-2 | Afara |
5 | A 18 | N 3-13 | Afara |
6 | A 19 | N 2-9 | Cory de Noel |
7 | A 25 | N 5-1 | Afara |
8 | A 26 | N 6-17 | Afara |
9 | A 28 | N 4-10 | Afara |
10 | B 1 | N 7-3 | Tintabesguin |
11 | B 3 | N 7-25 | Afara |
12 | C 1 | N 8-8 | Tintabesguin |
13 | C 2 | N 8-1 | Afara |
14 | C 3 | N 8-22 | Air |
15 | C 4 | N 9-24 | Afara |
16 | C 6 | N 10-22 | Cory de Noel |
17 | C 7 | N 10-21 | Afara |
18 | C 14 | N 13-29 | Tintabesguin |
19 | D 1 | N 12-3 | Tintabesguin |
20 | D 2 | N 12-4 | Tintabesguin |
21 | D 3 | N 12-21 | Tintabesguin |
22 | D 10 | N 13-15 | Afara |
23 | D 15 | N 12-19 | Tintabesguin |
24 | D 18 | N 12-27 | Afara |
25 | D 21 | N 12-25 | Tintabesguin |
26 | D 44 | N 11-27 | Tintabesguin |
27 | D 47 | N 10-26 | Tintabesguin |
28 | D 31 | N 12-30 | Afara |
29 | E 1 | N 13-7 | Afara |
30 | E 2 | N 13-2 | Tintabesguin |
31 | E 3 | N 13-5 | Air |
32 | F 4* | N 13-9 | Air |
33 | F 5* | N 13-30 | Tintabesguin |
34 | G 1 | N 10-12 | Afara |
35 | G 2 | N 12-28 | Afara |
36 | G 7 | N 2-4 | Afara |
37 | H 10 | N 9-8 | Afara |
38 | H 4* | N 7-30 | Cory de Noel |
39 | H 7* | N 1-15 | Cory de Noel |
40 | H 18* | N 7-21 | Cory de Noel |
41 | H 19* | N 4-1 | Cory de Noel |
42 | I 3 | N 13-14 | Afara |
43 | I 4 | N 13-16 | Afara |
44 | I 11 | N 13-11 | Air |
45 | I 15 | N 13-17 | Air |
5130 BP | 9030 BP
7310 BP |
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Afara | Tintabesguin | Cory de Noel | Adrar Bous III | Adrar Bous A. Smith-Brown | Well area Kiffian | Diatomite I und Adrar n' Kiffi | Ténéré R. Vaufrey | ||||||||
Indiz | % | Indiz | % | Indiz | % | Indiz | % | Indiz | % | Indiz | % | Indiz | % | Indiz | % |
I | 80,75 | I | 23,73 | I | 75,00 | I | 72,15 | I | 82,00 | I | 55,88 | I | 91,30 | I | 82,00 |
II | 11,65 | II | 55,59 | II | 20,45 | II | 11,33 | II | 14,80 | II | 41,18 | II | 8,70 | II | 8,00 |
III | 3,73 | III | 14,58 | III | 3,79 | III | 5,06 | III | 2,40 | III | 2,94 | III | III | 2,00 | |
IV | 3,88 | IV | 6,10 | IV | 0,76 | IV | 11,39 | IV | 0,80 | IV | IV | IV | 8,00 | ||
Anzahl: 644 | Anzahl: 295 | Anzahl: 132 | Anzahl: 158 | Anzahl: 250 | Anzahl: 34 | Anzahl: 23 | Anzahl: 50 |
Weitere Informationen zu Pfeilspitzen-> Siehe Funde sonstige -> Niger.
Die Zeichnungen der Pfeilspitzen finden Sie unter Pfeilspitzen Abbildungen.